Liebe Lösungsfokussierte
mein Urlaub ist vorbei und der Sommer ist noch da. Wie schön!
Es ist hell, warm, die Tage sind lang. Die Nächte nicht zu heiß… Eine gute Zeit zu entspannen. Eine gute Zeit um neue Haltungen auszuprobieren.
Spannung an sich kann etwas wunderbares sein. Dauernde Anspannung eher weniger.
Mit dauerhafter Anspannung halten wir etwas aufrecht, was sich sonst ändern würde. Eine Art und Weise, Handlung oder Haltung. Unvorbereitetes Lösen kann für uns bedrohlich sein. Darum halten wir ja fest! Damit der Schmerz nicht kommt und wir unser Glück nicht verpassen!
Lösen braucht als Vorbereitung die Bereitstellung einer Art Auffangsituation, in die wir uns hinein lösen, hineinfallen lassen mögen. Als externe Helfer stellen wir mit unserem Mitgefühl und Wohlwollen diesen Raum für andere her. Es braucht mitunter dennoch etwas Zeit, bis die Kreativität unserer Klienten in Schwung kommt und sie freudig nach neuen Lösungen suchen. Oftmals ist der Bereich des Selber-Lösung-Suchens selbst verspannt. Durch aktuelles Leid, durch bisherige Fehlschläge, Mißerfolge, Kritik, von der eigenen Unfähigkeit überzeugt, scheuen wir uns, auch nur nach Ideen darüber zu suchen, war wir uns wünschen könnten, wie wir eigentlich gerne sein würden; was wir wollen wollen würden. Ja, mitunter verstehen wir im gegebenen Kontext nicht einmal die Frage. Es soll doch anders sein, so soll es doch einfach gar nicht sein!!
Lösungsfokus ist die Haltung, die hier nicht locker lässt. Lösungsfokus weiß, dass die Quelle in jedem Menschen zu finden und freizulegen ist. Dieses Wissen ist auch eine Haltung. Und die wünschen wir uns so harmonisch wie möglich. Wir wollen uns so balanciert und abgesichert aufstellen, dass wir alle unnötige Spannung loslassen mögen. Furchtlos in das gemeinsame Geschehen eintauchen, uns auch selbst vor Fehlern und Schamgefühlen nicht fürchten. Nichts wollen wollen, auch für uns selber nicht. Dann sind wir ein optimal offener Resonanzraum für unsere Klienten, ihr Vertrauen und unsere gemeinsame Kreativität.
In Selbstverständlichkeiten verbergen sich potentielle Haltungsfehler. Sie bieten nur vordergründig einen Halt. Komplett entspannen können wir nur, wenn wir entweder pauschal alle Facetten in unsere Liebe einschließen oder die Einzelheiten tatsächlich verstanden haben, ihre Entstehung und ihre Grenzen. Unser Festhalten an Maßstäben und Erwartungen ist so unbewusst, dass uns das Lösen der Selbstverständlichkeiten manchmal als übertriebener Aufwand erscheint. Die gute Nachricht ist, dass wir uns ja anschließend ganz bewusst wieder neu dafür entscheiden können – wenn wir wollen!
Das Finden und Entwickeln meiner Haltungen ist ein kontinuierlicher Prozess, in dem ich Spannungsänderungen erlauben muss. Nicht jede Lösung fühlt sich gleich komplett harmonisch an. Einzelne Bereiche können auf neue Positionen mit verhaltener Begeisterung reagieren. Wir brauchen hier die Gewissheit, auf einem richtigen Weg zu sein. Dann ist uns alles außer massiven Schmerzen hierbei willkommen. Bedeuten diese Empfindungen doch, dass wir tatsächlich unsere Haltung umstellen.
Lösungsfokus ist diese Gewissheit.
In diesem Sinne, herzliche Grüße,
Christoph